Mitgliedschaftsmodell

Das Kölner Mitgliedschaftsmodell wurde im Zuge der Ganztagsentwicklungen im Schulbereich und den damit einhergehenden Herausforderungen für den Vereinssport konzipiert, um Kooperationsmöglichkeiten neu zu denken. Es sollte gewährleistet werden, dass die Kinder im offenen Ganztag einen Zugang zum ortsansässigen Sportverein bekommen und gleichzeitig auch die Möglichkeit haben, der favorisierten Sportart schon während einer „OGS-Trainingseinheit“ nachzugehen.

So wurde im Jahr 2012 das „Modellprojekt Köln – Vereinshandball an Kölner Grundschulen“ initiiert, um die Zusammenarbeit von Sportvereinen und OGS zu fördern und damit den Sport als Element der Zivilgesellschaft zu stärken. Dabei wurde in Kooperation mit Kölner Handballvereinen, der Sportjugend NRW und dem Amt für Schulentwicklung der Stadt Köln ermöglicht, dass Kinder, die an einem Sport im Rahmen des Offenen Ganztags teilnehmen, gleichzeitig Mitglied im jeweiligen Sportverein werden. Dieser Ansatz bietet für beide Seiten, Sportverein als auch Schule, neue Perspektiven und Chancen.

Neben der Mitgliedergewinnung seitens der Sportvereine können Vereinsmannschaften stabilisiert bzw. gebildet werden, die am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen. Inhaltlich kommen fachsportliche Konzepte für kindgemäße Trainings- und Wettkampfformen zur Anwendung und darüber hinaus wird eine Talentsichtung als Förderungsportinteressierter/-begabter Kinder ermöglicht.

Sportvereine bekommen zudem die Möglichkeit, an verlässliche Hallenzeiten zu gelangen und können so einer Verdrängung durch die Schulen im Rahmen der OGS-Angebote begegnen. Kurzum: Der Sportverein als wichtiger Partner im Sozialraum wird gestärkt.

Schulen können ihr Sportprofil mit qualitativ hochwertigen Angeboten stärken und dem Fachkräfte- und Ressourcenmangel entgegenwirken. Sie profitieren von den vielen positiven Effekten, die Sport und Bewegung auf Körper und Geist von Heranwachsenden haben und kommen ihrem Auftrag der ganzheitlichen Entwicklungsförderung nach. Zu guter Letzt bietet die Vereinsmitgliedschaft den Kindern und Jugendlichen auch weitere Möglichkeiten aktiver und sinnvoller Freizeitgestaltung, die sich ebenfalls positiv im Schulalltag bemerkbar machen.  

Das Mitgliedschaftsmodell wurde nach einer Erprobungsphase mit begleitender Evaluation durch die Träger auf weitere Sportarten und Kommunen ausgeweitet und umgesetzt.